Geschichte Aquilea Garten Archive - Aquilea Garten

Entwicklung des Aquilea Gartens

Die Entwicklung unseres Familiengartens

Unser Familiengarten entstand in den letzten 22 Jahren. Der Ausgangspunkt waren drei alte Obstbäume am Hang und ein Gemüsegarten mit Mistbeeten. Kein gerades Fleckchen war vorhanden, man konnte keinen Gartensessel aufstellen, unmöglich. Der Rest war Futterwiese in Hanglage.

Am Anfang war es uns wichtig für unsere zwei kleinen Mädchen einen Garten zu schaffen, in dem sie spielen, laufen, entdecken und einfach gerne im Freien waren. Für uns wollten wir einen gemütlichen Sitzplatz im Schatten der alten Obstbäume.

Deshalb schmiedeten wir Pläne, mit welchen Mitteln man das Stückchen Erde in ebene Flächen verwandeln konnte. So bauten wir mit offenen Betonsteinen, wohlgemerkt auf einem frostfest betonierten Streifenfundament, eine Stützmauer, die wir dann auf einer Seite mit Erdmaterial auffüllten und dann noch eine zweite niedrigere Mauer. So erhielten wir zwei ebene Flächen, die wir durch zwei kleine Stiegen miteinander verbanden. Für unseren Sitzplatz in der Größe drei mal drei Meter hoben wir frostfest aus und legten eine Fläche mit Verbundbetonsteinen. Der Grundstein war gelegt, jetzt ging es an die Ausstattung: Das Ganze bekam eine schöne Begrenzung mit Pflanzen, gemütliche Gartenmöbel, eine Sandkiste und eine Rutsche für die Kinder wurden angeschafft. Im Jahr darauf bekamen sie ein Gartenhäuschen, das Gerhard mit seinem Vater gebaut hat. So entstand unser erstes Gartenzimmer, in dem wir uns auch heute noch sehr wohlfühlen. Eingerahmt von einer Hainbuchenhecke mit gewachsenem Tor in den Gemüsegarten. Mit der Zeit entstanden immer mehr kleine Beete mit Staudenpflanzungen und schönen Sträuchern, die uns übers ganze Jahr erfreuen. Und unseren alten Obstbäumen stellten wir Ramblerrosen zur Seite, die uns jedes Jahr aufs Neue mit einer überwältigenden Blütenpracht erfreuen: Himalayan Musk, Veilchenblau und Gislande de Feligonde. Später baute Gerhard aus Holz einen Rosenbogen für die Veilchenblau vergesellschaftet mit der Ramblerrose Super Excelsior.

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Der Gemüsegarten in seiner alten Form und Aufteilung überforderte uns und deshalb änderten wir ihn. Auf einem Mistbeet setzten wir mit Eichenholz ein großes Hochbeet auf, wo wir Gemüse nach Saison pflanzten. Die Gemüsebeete direkt am Boden wurden durch einen vielseitigen Beerengarten ersetzt – rote und schwarze Ribisel, Heidelbeeren in großen Töpfen mit Moorerde, eingesenkt in die Erde, Himbeeren und Stachelbeeren. Das zweite Mistbeet bepflanzten wir lange nur mit Kürbis, der die ganze Saison braucht, nicht viel Arbeit macht und im Herbst kann ganz groß geerntet werden. Einige Jahre später ersetzten wir das zweite Mistbeet durch zwei neue Hochbeete aus Lärchenholz, wobei eines davon einen Aufsatz für die Tomatenpflanzung bekam. Einen kleinen Bereich haben wir für Kräuter gestaltet. Die Wege zwischen den Beeten sind mindestens so breit, dass man mit einer Schubkarre gut fahren kann. Die Jahre vergingen, und so mussten wir letztes Jahr unser erstes Hochbeet abbauen, weil es einfach morsch und kaputt war. Die Pläne für ein neues Konzept im Gemüsegarten reifen bereits, aber müssen sich erst manifestieren. Die Arbeit in diesem Bereich ist also gesichert.

Die Kinder wurden größer, die Ansprüche änderten sich. Der Sandkasten verschwand und daraus wurde ein schöner Platz für Topfpflanzen. Der erste Zaun wurde teilweise entfernt und wir gingen daran das nächste Stückchen schiefe Futterwiese für uns zu nützen. Wildhecken wurden gesetzt, teilweise mit selbst gezogenen und kleinen gekauften Sträuchern und Bäumen. Die Wiese wurde regelmäßig kurz gemäht und so entstand mit der Zeit unser nächstes Gartenzimmer. Am Anfang hatten wir mit den Rehen aus dem nahen Wald große Probleme, weil sie uns alles junge Knospen verspeisten. Ein Zaun musste her, und nicht zu niedrig. Deshalb stellten wir einen richtigen Wildzaun auf, und dann ging es richtig los mit dem Wachsen all unserer Pflanzen.

Der Wunsch nach Baden im eigenen Garten kam und so kauften wir ein Schwimmbecken, dass sich beim Befüllen selbst aufstellt. Die Freude der Kinder darüber war groß und so verbrachten wir an Badetagen unsere Zeit nicht mehr im Schwimmbad, sondern auch im Garten. Zweckmäßig war unser kleiner Swimmingpool, aber schön nicht. Die Gedanken waren schon bei einem schönen Teich, die Realisation nicht so einfach. Die Hanglage, wie war das möglich? Wie kommt ein Bagger in den Garten? Kosten? Wer soll der Ansprechpartner sein? Viel überlegt, geplant, verworfen, wieder ein Jahr vergangen. Dann sagte mein Mann: Ich spreche nicht noch ein Jahr über einen Schwimmteich, wir bauen ihn jetzt. Jeden Teilabschnitt mit Professionisten. Planung kommt von uns, technische Ausstattung und Pflanzenliste ebenso. Steinschlichtung und Grabungsarbeiten, Teichfolienverlegung plus Anschlüsse für die Pumpe und den Bachlauf übergeben wir verschiedenen Firmen. Gesagt – Getan: September 2005 das Herzstück unseres Gartens war Wirklichkeit geworden! Wir haben einen eigenen Schwimmteich! Und das mit eigenem Kiesstrand. Das ganze Jahr über schön anzusehen, einem lebenden Organismus gleichzusetzen, Fauna und Flora die sich über die Jahre entwickelten und ihn immer schöner werden ließen.

Teich gebaut, fertig, nein. Wir gaben ihm einen Pflanzenrahmen, der natürlich am Anfang sehr jungfräulich war, aber dann gut anwuchs. Im Westen begrenzt eine Buchshecke in Wolkenform geschnitten, dahinter ein dichter Gürtel mit Weißdorn, Buchen, Pfaffenhütchen, Gartenjasmin und Weigelie. Im Süden Lonicera ebenfalls wolkig geschnitten und dahinter stehen Haselnuss, Eisenholzbaum, Wohlriechender Schneeball, Lebekuchenbaum, Sibirischer Hartriegel, Apfeldorn, Korkenzieherweide, Föhre und Ginko. Im Norden ober der Steinschlichtung wachsen weiße Bodendeckerrosen in Abwechslung mit Säuleneiben. Die Ränder unseres Teiches wurden mit Moosfolie ausgestattet, und so entstanden mit der Zeit dichte Polster von Moosen, Farnen, Frauenmantel und vieles mehr.

Hinter dem kleinen Schilfteich war noch Platz. Ein nierenförmiges Staudenbeet, das zu jeder Jahreszeit etwas bietet war die Idee und die wurde umgesetzt. Ich wollte, dass im Spätsommer, beginnender Herbst, ein leuchtendes Meer an Stauden uns erfreut. So habe ich gelben Sonnenhut und Fetthenne mit Gräsern kombiniert. Die Gräser werden im Spätherbst mit schönen roten Maschen zusammengebunden und sind ein attraktiver Winterschmuck.

Nördlich davon legten wir einen größeren Platz für die Kompostwirtschaft an, die man einfach für einen Garten mit diesen Ausmaßen braucht. Wichtig, aber eigentlich nicht wirklich schön. Deshalb setzten wir auf zwei Seiten Hecken, eine selbstgezogene Buchenhecke und eine Ligusterhecke, nördlich davon bauten wir ein großes Insektenhotel und direkt auf den Komposthaufen setzten wir einen Zierapfel, der uns im Frühling mit wunderschönen Blüten erfreut, und im Herbst der gedeckte Tisch für unsere gefiederten Gartenhelfer ist. Die Ligusterhecke ersetzten wir letzten Herbst durch eine Hecke aus Säuleneiben. Davor erweiterten wir die Hangabgrenzung mit Ziegelsteinen.

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Wenn man in einem Garten arbeitet, lebt und genießt, dann kommen die Ideen, die man machen könnte oder die man haben will. Eine schöne große Feuerschale zum Feuerheizen und Grillen – aber wo ist der perfekte Platz? Ein kleines englisches Rosenbeet wäre auch schön, aber wohin? Die Futterwiese musste weichen, zuerst noch alles in Hanglage, wurde diese terrassiert, wir holten nochmal einen großen Bagger mit geübten Fahrer, und in zwei Tagen hatten wir das geschafft. Auf der einen Seite von einer Eibenhecke mit gewachsenem Tor begrenzt. Schöne ebene Fläche und im Norden entstand unser sogenannter Waldgarten. Schöne Ahorne, Lebkuchenbaum, Blumenhartriegel, Sieben Söhne des Himmels Baum, Pfaffenhütchen, Schlitzbaum. Kombiniert mit vielen verschiedenen Farnen, Frühlingsblühern, Herbstanemonen, Gartenorchideen, Zyklamen und Schaublättern. Im November ließen wir noch einen Rollrasen legen, zwei Wochen später schneite es und alles war bis zum Frühjahr gut zugedeckt. Den anderen Teil schotterten wir frostfest aus, der ideale Platz für Feuerschale und einer gemütlichen Teak Garnitur zum Sitzen. Die Sonnenfalle wurde in den Hang gegraben mit Pflanzenflies abgedeckt und ein Jahr später mit Granitsteinen ausgekleidet. Die Feuerschale kam in die Mitte und drei Granitbänkchen rundherum. Im Süden legten wir einen grünen Schutzgürtel zum Nachbarn an – Hartriegel, Palmkätzchen, Korkenzieherweide, Eisenholzbaum, Gewürzstrauch, Scheinkamelie, Rispenhortensie und einer wunderschönen Trauerweide. Im Frühling blühen dort eine kleine Sammlung von Schneerosen, Krokusse, Blausternchen, Schneeglöckchen, Milchsterne und die verschiedensten Märzenbecher. Dann kommen die Allium und im Herbst die Anemonen. Und die englischen Rosen wachsen vor der niedrigen Eibenhecke, kombiniert mit schönen Stauden. Und weitere Gartenzimmer waren entstanden.

Dann terrassierte unser Neffe seinen Teil der Futterwiese und wir hatten auf einmal am Ende unseres Gartens einen schottrigen Hang. Super von der Lage, weil er nämlich starke Winde abfängt, die Einsicht von draußen sehr einschränkt, aber nicht schön anzusehen. Wildrosen geisterten mir immer wieder durch den Kopf. Das ist der Platz dafür, aber gute Erde nicht. Gerhard baute aus Eisen große ovale Pflanzenbehälter, die wir in den Hang einbauten. Diese bepflanzten wir mit duftenden den ganzen Sommer über blühenden Wildrosen. Zur Seite stellte ich ihnen große Allium, die ein schönes Bild im Juni geben. Auf dem Weg hinauf zum Waldgarten kam dann ein Rosenbogen von Werner Lackner mit der Ramblerrose Miss Helene dazu.

Unser Vorgarten ist teilweise von einer Eibenhecke zum Nachbarn abgegrenzt, weiters von einer Weigelie, Hartriegel, Schneeflockenstrauch und einer Wacholderart. Eine Purpurmagnolie, verschiedene Pfingstrosen, Rispenhortensie, eine Kletterrose am Carport und verschiedenste Stauden erfreuen uns übers Jahr.

Unser Carport hat ein bepflanztes Dach, wo verschiedene dickblättrige Pflanzen, kleine Fichten und Föhrenbäumchen, Küchenschellen und Gräser wachsen. Für unsere gefiederten Freunde gibt es einen Futterbaum.

Unsere zwei Töchter haben zwei kleine eigen Teilbereiche. Der eine geschottert, mit Liegestuhl und einer Wand aus Winterjasmin und Zaun und Bogen mit einem kleinen Blauregen bepflanzt. Der andere mit einer alten Holzpergola, die mit Efeu und einem Blauregen überwachsen ist, einer kleinen Sitzgarnitur und Liege. Weiters zwei rosaviolette Rhododendren und einem violetten Flieder. In einem kleinen Beet wachsen ein paar Buchse und die Hochzeitshortensien von Gerhards Mama.

Vor dem Haus haben wir einen überdachten Sitzplatz mit einer großen Gartengarnitur, wo wir schon viele Stunden mit Familie und Freunden verbrachten. Davor liegt unser Buchsparterre und in der Mitte eine schöne alte große Schale, die saisonmäßig bepflanzt wird. Angrenzend unser Pflanzenraum = Villa Kunterbunt, wo wir ein paar nicht winterharte Pflanzen überwintern und wir umpflanzen, ziehen, basteln usw. können. Ausgestattet mit den verschiedensten alten Möbeln und all möglichen Zeug für den Garten.

Letztes Jahr haben wir den ersten Kompostplatz verändert, damit wir genug Platz für den Häcksler, Schubkarre und Gartengeräte haben. Zum Nachbarn stellten wir einen hohen Lärchenzaun auf, den wir auf unserer Seite mit Holz- Regalen und schönen gusseisernen Haken versahen, für die verschiedenen Gartengeräte. Weiters kam ein ordentlich großer Pflanztisch dazu. Den so entstandenen neuen Gartenraum überdachten wir zum Teil. Das alte Gerätehaus hatte ich schon im vergangenen Jahr englischgrün gestrichen, und neu und zweckmäßig eingeräumt.

Karl Foerster sagte:

„Wer mit seinem Garten zufrieden ist, der hat ihn nicht verdient!“

Wir sind mit unserem Garten glücklich und zufrieden, aber trotzdem bleiben wir nicht auf der Stelle. Die Natur verändert sich, Pflanzen wachsen gut oder auch nicht. Manche verschwinden, andere erobern sich neue Flächen und verdrängen gar andere. Einzelne wachsen zu fantastischen Schönheiten und es ergeben sich mit der Zeit wunderschöne Bilder. Alles passiert, Beobachtung ist notwendig, aber nicht immer Eingriffe und manchmal doch. Jedes Jahr bringt etwas Neues, spannend daran teilzuhaben. Ich glaube, dass hat Karl Foerster für einen Garten gemeint. Ich, wir verstehen es so und freuen uns, unser Leben in unserem und mit unserem Garten zu gestalten.